Musik, Theater und Feuershow im Mondlicht

„Sommernacht der Sinne“ in Fürstlich Drehna mit guter Resonanz / Shakespeare bei starkem Blätterrauschen

Eine romantische, lauschige Sommernacht sollte es werden, doch Petrus hisste die Sturmflagge. Zum Glück hielt er die ganz starken Böen in den Abendstunden zurück. Die Idee für dieses Fest der Sinne kam jedenfalls an. An Details muss noch gefeilt werden.

 Die Theaterloge begeisterte das Publikum in Fürstlich Drehna mit Auszügen aus Shakespeares "Sommernachtstraum". Foto: Keilbach


Die Theaterloge begeisterte das Publikum in Fürstlich Drehna mit Auszügen aus Shakespeares „Sommernachtstraum“.
Foto: Keilbach

Trotz mancher Befürchtung, dass die Wetterprognose der Besucherzahl sehr abträglich sein würde, fanden sich doch rund 350 Gäste zur „Sommernacht der Sinne“ in Fürstlich Drehna ein. Mit geringen Änderungen konnte das Konzept der Gastwirte und Gewerbetreibenden des Ortes als Veranstalter umgesetzt werden.

So tanzte der Goldengel zur Begrüßung am Parkeingang statt auf Stelzen zu ebener Erde, was die Besucher nicht minder faszinierte und zum Fotografieren anregte. Gleich darauf empfingen sie die zarten Klänge der keltischen Harfe, die sich mit der glockenhellen Stimme der Harfenistin zum ersten musikalischen Erlebnis vereinten. Einige Schritte weiter konnten die Gäste am Treppenaufgang des Schlosses klassischen Stücken lauschen, die auf Querflöte und Geige von Birgit Mieglitz und Rüdiger Lorenz dargeboten wurden.

Entlang der illuminierten Wege eröffneten sich den Besuchern die Sichtachsen der Anlage. Sie konnten den Anblick des Schlosses im Licht der Abendsonne auf sich wirken lassen. Unterwegs begegneten ihnen auch die zwei historischen Figuren Fürstlich Drehnas, der Fürst zu Lynar und sein Dorfvoigt Kaschke.

Akkordeonklänge der Musikschule Fröhlich aus Luckau luden die in kleinen Gruppen durch den Park bummelnden Besucher an der Blutbuche zum Verweilen und zum Mitsummen ein. Passend zum abendlichen Erlebnis führte die Theaterloge Luckau am Pavillon einen Ausschnitt aus Shakespeares „Sommernachtstraum“ auf, untermalt von teils kräftigem Blätterrascheln.

Richtig romantisch wurde es auf der weniger windexponierten Seite des Schlossteiches. Zwei Musikerinnen der Musikschule Finsterwalde luden mit Klarinette, Flöte und Gitarre zum Lauschen, Tanzen und Singen ein. Und als sich zu „Der Mond ist aufgegangen“ der Halbmond über die Baumwipfel schob, harmonierten Bild und Abendstimmung perfekt. Das habe wirklich gut gepasst, beschrieben Sven und Silke Meinicke ihren Eindruck. Es habe sie an die Zeit erinnert, als sie dem Kind das Lied zum Einschlafen vorsangen. Eine gute Idee sei dieser Sommerabend im Park, denn „Kunsterlebnisse dieser Art gibt es nicht so viele in der Region“, ergänzte die Drahnsdorferin.

Ihrem Vater Karl-Wilhelm Pietrzok hatten sie den Abend mit Vier-Gänge-Menü zum Auftakt im Gasthof „Zum Hirsch“ zum Geburtstag geschenkt. „Das Menü war mal etwas ganz anderes und eine gute Einstimmung“, so Karl-Wilhelm Pietrzok.

Angelika Malarczuk, die Geschäftsstellenleiterin der Luckauer Laga GmbH, hatte das Angebot von Cottbus nach Fürstlich Drehna gelockt. „Der Park hat eine wunderschöne Kulisse mit schönem Blick in die Landschaft. Es ist ein ganz leichtes Flanieren hier.“ Das gastronomische Angebot im Park für alle, die kein Menü vorher hatten, könnte allerdings umfangreicher sein, benannte sie einen Mangel, den auch weitere Gäste äußerten.

Die Feuershow mit Flaming Rose musste aufgrund der Witterung in den Innenhof des Amtshauses verlegt werden. Daher war die Sicht vor allem für die in den hinteren Reihen Stehenden eingeschränkt. „Diesen Kompromiss mussten wir eingehen, sonst wäre dieser Höhepunkt zum Abschluss komplett ausgefallen“, erklärte Gastwirt Frank-Wilhelm Binde.

Viola Toberna aus Bathow gefiel der Abend trotzdem. „Es ist eine sehr gute Idee, den Ort noch attraktiver zu machen und dass sich dafür die drei Gaststätten im Ort zusammengeschlossen haben, ist eine gute Sache. Das gibt es nicht überall“, resümierte sie. Der Vorsitzende des Heimatvereins, Ardo Brückner, zeigte sich optimistisch: „Trotz dieses sehr windigen Abends ist es ein schöner Anfang, den Park auch kulturell zu beleben.“


Quelle: lr-online.de