Großer Brocken Saalsanierung

Seit einem Jahr hat die Theaterloge Luckau in der Langen Straße ein eigenes Domizil. Herzstück ist die Kleinkunstbühne.

 Einen Eindruck vom Saal als Spielstätte vermittelte die Jugendgruppe der Theaterloge den beiden Betriebsräten der SAG GmbH Region Ost Andreas Pietz und Heiko Jakobza (v. r.). Dafür waren sie vom Probenraum in der Kleinkunstbühne mit Theaterleiterin Gabi Schönig (2.v.l) für eine Szene nach oben gewechselt. Foto: bkh


Einen Eindruck vom Saal als Spielstätte vermittelte die Jugendgruppe der Theaterloge den beiden Betriebsräten der SAG GmbH Region Ost Andreas Pietz und Heiko Jakobza (v. r.). Dafür waren sie vom Probenraum in der Kleinkunstbühne mit Theaterleiterin Gabi Schönig (2.v.l) für eine Szene nach oben gewechselt.
Foto: bkh

Sie hat sich bereits gut etabliert. Jetzt will der Theaterverein den Saal in der oberen Etage des ehemaligen Museums bespielbar machen. Das übertrifft für Theaterleiterin Gabi Schönig alle Erwartungen: „Ich hätte nicht gedacht, dass es so schnell geht und das Publikum unsere Kleinkunstbühne so gut annimmt.“

Das Ensemble entwickelte neue, speziell auf die neue Spiel- und Probenstätte zugeschnittene Formate. Die unterhaltsamen Improvisationsabende locken seit Beginn Zuschauer an. Der erste Poetry Slam-Abend im Februar fand guten Zuspruch, der Jazz-Abend mit dem Tilman-Trio ebenso. Beim Szenen-Quiz im März mussten bereits zusätzliche Stühle aufgestellt werden und auch das Frauentags-Stück sorgte für ein volles Haus.

„Inzwischen findet unser Angebot bereits bei Leuten aus den Nachbarstädten Interesse“, freut sich Gabi Schönig über die wachsende Zahl der Theaterlogen-Freunde.

Darüber hinaus verbringen Kinder und Jugendliche ihre Freizeit in dem Haus. „Theater für alle“ heißt das Projekt, bei dem sie sich auf vielen Gebieten ausprobieren können. Sie bauen Requisiten, nähen Kostüme, schreiben Texte oder befassen sich mit der Licht- und Tontechnik.

Noch in diesem Jahr soll der Saal in der oberen Etage des früheren Museums nutzbar werden. Einen ziemlich großen Brocken hat der Verein damit zu stemmen. „Die Statik muss überprüft werden. Für einen zweiten Ausgang müssen wir eine Wand durchbrechen und eine Treppe zum Hof errichten. Dafür muss der Außenbereich komplett umgestaltet werden“, nennt Gabi Schönig zwei wesentliche Punkte.

Die Elektrik sei den Anforderungen des Theaters entsprechend zu erneuern, eine Brandmeldeanlage einzubauen und auch die Vorhänge für die Verdunklung sowie eine bessere Akustik müssten aus speziellem, schwer entflammbarem Stoff bestehen. Zudem seien die Bühne zu bauen und 100 Stühle für die Besucher anzuschaffen.

Doch Gabi Schönig ist optimistisch, dass der Verein mit Unterstützung vieler engagierter Helfer und Sponsoren auch diesen zweiten großen Ausbauschritt schaffen wird. Bereits bei der Sanierung des Erdgeschosses packten viele Hände zu – Vereinsmitglieder, deren Eltern und Freunde. Firmen hätten Leistungen teilweise gesponsert. „Dafür danke ich allen nochmals herzlich. Vor allem die Eltern der Jugendlichen haben auch mir immer wieder Mut gemacht.“

Überhaupt lebe die Kleinkunstbühne von der ehrenamtlichen Unterstützung. „Ohne sie wäre vieles gar nicht möglich“, sagt Gabi Schönig. Auch beim zweiten großen Ausbauschritt kann sie auf die Hilfe der Theatereltern und –freunde setzen.

Finanzielle Mittel sind aber auch nötig. Rund 25 000 Euro erhielt der Verein seit 2016 laut Gabi Schönig an Spenden, Preisgeldern und Fördermitteln. Darunter vom Landkreis Dahme-Spreewald, großzügige private Zuwendungen von Dr. Chris Neiße und Dr. Mario Barth sowie viele kleine Spenden nach den Veranstaltungen, bei Außenauftritten und beim Tulpenfest. „Es ist eine große Anerkennung, die wir hier in Luckau bekommen“, ist Gabi Schönig dankbar.

Diese Woche brachten Betriebsräte der SAG GmbH Region Ost, Andreas Pietz und Heiko Jakobza, einen Scheck über 800 Euro ins Theaterhaus. Jakobza ist zugleich Vorsitzender des Trägervereins der Niederlausitzer Musik- und Kunstschule in Luckau. Er hatte dem zuständigen Ausschuss, besetzt mit Vertretern der Betriebsräte und der Firmenleitung, die Theaterloge für die Förderung vorgeschlagen.


Quelle: lr-online.de vom 26. Mai 2017