Theaterloge Luckau startet mit Improvisationstheater ins Jahresprogramm. Neues Kinderstück ist im März zu sehen.
Von Birgit Keilbach

Was haben eine auf Kochtöpfen Schlagzeug spielende Köchin, ein hinterlistiges Ding und ein Doppeldate auf dem Eiffelturm gemeinsam? Es sind Szenen, die aus der Fantasie der Zuschauer entstehen und spontan von den Laiendarstellern der Theaterloge umgesetzt werden. Improvisation pur eben.

Während die Zuschauer Orte, Charaktere, Gegenstände und einzubettende Sätze vorgaben, legte Moderator Kenneth Böhmchen fest, auf welche Art und Weise die Szenen gespielt werden mussten. So kamen die Akteure dem „Hinterlistigen Ding“ mit spontan weitergeführten Sätzen auf die Spur, das sich schließlich als Obsession für Zahnpasta-Pfefferminz mit Kekskrümeln entpuppte. Die Figur der Schlagzeug spielenden Köchin, die dabei ein Hummerrezept ersann und mit dem sich sträubenden Tier kämpfen musste, war als Pantomime nach dem Prinzip „Stille Post“ angelegt. Das Publikum amüsierte sich köstlich bei der ursprünglichen Darstellung und dem Wandel der Botschaft, denn zuletzt wurde das verstaubte Schlagzeug aus dem Keller wiederbelebt. Zahlreiche weitere Szenen sorgten für überraschende Wendungen, skurrile Momente und jede Menge Heiterkeit.

„Es war wie immer, ein schönes, jugendlich-sportliches Programm“, fasste Monika Drillisch zusammen. Mit ihren ehemaligen Arbeitskolleginnen zählt sie inzwischen zu den Stammgästen in der Kleinkunstbühne der Theaterloge. „Das ist eine kulturelle Bereicherung für unsere Stadt“, ergänzte Christine Dietz.

Erstmals erlebte Karin Schönherz den Improvisations-Theaterabend in Luckau. „Ich bin begeistert von der Vielseitigkeit der jungen Leute, wie sie die verschiedenen Themen verarbeitet haben, das ist eindrucksvoll“, sagte die Wehnsdorferin. „Ich konnte mir darunter erstmal nichts vorstellen, und es hat mich fasziniert, wie mitreißend, humorvoll und ideenreich sie mit ihren individuellen Talenten die Szenen improvisiert haben“, sagte Katrin Bieber aus Waltersdorf. Deutlich spürbar sei gewesen, dass alle mit Feuer und Flamme dabei sind. „Die liebevoll angerichtete und schmackhafte Pausenversorgung hat den Abend perfekt abgerundet“, ergänzte ihre Mutter Karin Bieber.

Zwischendurch machte Kenneth Böhmchen schon auf die nächsten Vorstellungen in der Kleinkunstbühne aufmerksam. So steht am Sonntag, 3. März, um 16 Uhr eine Premiere auf dem Programm. Die Kindergruppe führt dann die Eigenproduktion „Wenn Puppen tanzen“ auf. „Die Kinder hatten tolle Ideen, was Puppen tun, wenn sie plötzlich lebendig werden“, sagte Theaterleiterin Gabi Schönig, die daraus das Stück geschrieben hat. Geeignet sei dieses für Familien mit Kindern ab acht Jahren.

Ein Krimi-Märchenwochenende für Kinder steht am letzten März-Wochenende auf dem Spielplan. Alle drei KinderMärchenKrimis werden von Freitag, 29. März bis Sonntag, 31. März, aufgeführt. Alle Filmrätsel-Freunde kommen am Freitag, 12. April, beim vierten SzenenQuiz wieder auf ihre Kosten.

Gerätselt werden darf auch am 25. Mai, wenn das zwölfjährige Bestehen der Theaterloge Luckau in den Blickpunkt gerückt wird. „Wir werden verschiedene Szenen aus unseren schönsten Stücken spielen. Und wir sind gespannt, wie viele davon unsere Zuschauer wiedererkennen werden“, macht Gabi Schönig die Besucher schon mal neugierig.

Noch sei der Saal in der oberen Etage nicht bespielbar, doch im ersten Halbjahr werde die Brandmeldeanlage eingebaut. „Für die Treppe, die als zweiter Rettungsweg vom Saal in den Hof führen wird, müssen wir noch die Finanzierung stemmen“, informiert die Theaterleiterin über den aktuellen Stand. Spenden seien jederzeit willkommen. Ein weiteres Problem brennt den ehrenamtlichen Theaterleuten auf den Nägeln: Gesucht wird ein Veranstaltungstechniker, der künftig die Ton- und Lichttechnik in seiner Freizeit steuert. „Denn unsere jungen Leute scheiden demnächst aus dem Team aus“, macht sie auf ein Problem aufmerksam.

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Quelle: lr-online.de vom 03. Februar 2018