Lausitzer Rundschau – vom 09. Januar 2012

„Chaos Connection“ der Theaterloge Luckau fesselt mit Kriminalkomödie in Gehren
Text & Foto: Birgit Keilbach/bkh1

Der Mörder war der Butler – oder nicht?

„Diese Nacht wird unvergesslich und Sie alle werden live dabei sein!“ So begrüßt der Butler (Fabian Sawall) das Publikum im Gehrener Lindenkrug, nein, auf „Schloss Alptraum“. Hier werde ein Horrorfilm gedreht, macht die Regisseurin (Gabriele Guth) klar und ruft: „Uuuuund Action“.

Schon purzelt die erste Leiche auf die Bühne. Als sich herausstellt, dass der berühmte Musikproduzent Dieter Kohlen alias „Graf von und zu Alptraum“ seinen Tod nicht nur vortäuscht, wittert die Regisseurin ihre Chance zum ganz großen Durchbruch. Der Ruf nach Polizei wird laut, doch „hier gibt es keinen Kontakt zur Außenwelt und die Autos sind zerstört – so steht es im Drehbuch“, erklärt die Regisseurin eiskalt. Der überdrehte Autor (Hardy Schulze) wartet mit neuem Handlungsverlauf auf, stets begleitet von einem „Ich weiß es!“ Mit der Schubkarre bringt er die gefesselte Kommissarin (Linda Rudolph) heran. Diese hat in der Verquickung von Film und Realität reichlich Mühe, den Fall aufzuklären. Mit ihr bemüht sich das Publikum, den Mörder zu finden. Launige Dialoge lockern das Gehirnjogging auf, bevor auf der Bühne die nächste Leiche serviert wird. Während alle schon vermuten, es könne nur der Butler sein, nimmt das kurzweilige Stück überraschende Wendungen, von den jugendlichen Laiendarstellern der „Chaos-Connection“ mit Temperament und großer Spielfreude in Szene gesetzt. Regie der Kriminalkomödie von Andreas Koch führt Gabriele Schönig. Die technischen Effekte zaubert Ralf-Torsten Albrecht.

„Das Stück ist genial, so verzwickt und verschachtelt vom Autor geschrieben. Und die Akteure haben diese raffinierte Geschichte exzellent gespielt“, urteilt Katja Lehmann aus Dresden. Ein ganz schönes Durcheinander auf der Bühne sei es gewesen, „aber jeder hat seinen Part gut rübergebracht“, resümierte Marianne Grassmann aus Luckau. „Es war schon ein überraschender Schluss, ich hätte eher auf den Butler getippt“, erklärte Anke Schulze aus Alteno.

Die Kriminalkomödie „Spiel mir den Film vom Tod“ ist am 20. und 21. Januar, jeweils ab 19.30 Uhr in der Kulturkirche Luckau zu sehen.

ccgehren2012

Kaum hat die Familienbande den Autor (Hardy Schulze) als Mörder ausgemacht, scheidet dieser theatralisch auch schon auf der Bühne dahin, gehalten von der Kommissarin (Linda Rudolph) und dem Butler (Fabian Sawall).