Lausitzer Rundschau – vom 23. April 2012

pStimmungsvoll in Luckau wie einst in Berlin – Luckauer Tulpenfest ließ einen „Altberliner Kaffeegarten“ aufleben
Text & Foto: Birgit Keilbach/bkh1

Luckau Bei herrlichem Frühlingswetter sind am Sonntag mehr als 3000 Besucher zum Tulpenfest nach Luckau gekommen. Pünktlich zum jährlichen Saisonauftakt im Laga-Park der Berstestadt zeigten sich zehntausende Tulpen in schönster Blütenpracht. Das einstige Landesgartenschau-Gelände hatte sich diesmal in einen „Altberliner Kaffeegarten“ verwandelt. In entspannter Atmosphäre wandelten die Gäste auf den Parkwegen und erlebten am Nachmittag einen mitreißenden musikalischen Höhepunkt mit dem Brandenburgischen Konzertorchester aus Eberswalde auf der großen Bühne.

Zu den ersten Besuchern gehören in diesem Jahr die Oldtimerfreunde aus der Lausitz. Sie haben Luckau als erste Station für ihre Frühlingsausfahrt „Motoren anlassen“ gewählt. Schon vor dem offiziellen Start um elf Uhr gehen die Motorsportfreunde im Stadtpark auf Entdeckungsreise. Ihre historischen Fahrzeuge werden indes von vielen ankommenden Besuchern auf dem Parkplatz am Park und im Zentrum der Stadt bewundert.

Noch in diesem Monat werde die Luckauer Landesgartenschaugesellschaft auf ihr 15-jähriges Bestehen zurückblicken, informiert Luckaus Bürgermeister Gerald Lehmann (parteilos) vor dem Konzert am Nachmittag. „Es ist in Deutschland die einzige Laga-GmbH, die so lange durchgehalten hat“, betont das Stadtoberhaupt. Diese Beständigkeit, das Engagement des Fördervereins sowie die Unterstützung von Sponsoren ermögliche, dass es erneut ein Tulpenfest auf dem Laga-Gelände geben könne, ergänzt er.

Zu diesem zeigt sich die Namensgeberin des Festes in unzähligen Farbtönen, verschiedenen Größen und mit vielgestaltigen Blütenköpfen. Dazwischen flitzen im Eingangsbereich die kleinen Tänzerinnen vom Tanzstudio „La Belle“ über die Wiese. „Die kleinen Marienkäfer haben mich begeistert, sie sind so gekonnt verkleidet und eine Bereicherung“, gibt die Berlinerin Hella von Werder, die auch in Caule zu Hause ist, ihren Eindruck wieder.

Angelika Arndt erkundigt sich bei den Mitgliedern der Luckauer Theaterloge nach Text und Melodie des Liedes „Williams Birne“. Die Berlinerin singt selbst Altberliner Lieder aus „Zilles Milljöh“. „Die Idee mit dem Alt Berlin passt wunderbar zum Park“, schwärmt Angelika Arndt, die inzwischen auch in Mahlsdorf bei Golßen wohnt.

Die Akteure der Luckauer Theaterloge bieten in ihren langen Kleidern den Besuchern nicht nur Einblick in die Mode dieser Zeit. Auch musikalisch und szenisch gestalten sie Ausflüge in die Zeit von der Jahrhundertwende bis in die 1930-er Jahre. Ein Stück weiter am Wegesrand unterhält Volkmar Baier aus Alt Zauche mit Berliner Melodien auf seiner historischen Konzertorgel als „Leierkastenmann“ das vorbeiflanierende Publikum. An einer anderen Stelle des Parks erklingen helle Frauenstimmen. „Die Birkhühner“ aus Brieske-Senftenberg unterhalten am Parkcafé mit bekannten Volksliedern. Anderswo geben sie frivole Küchenlieder zum Besten und sorgen für Heiterkeit.

Die Kinder finden viele Anregungen zum Mitmachen. Am Stand vom Naturpark Niederlausitzer Landrücken und dem Naturparkzentrum in Wanninchen können sie Käfer und Gräser unterm Mikroskop betrachten. Bei den Frauen von der Freiwilligenagentur am Stand des Arbeitslosenverbandes lockt das Glücksrad. Auch Katharina Weidner ist davon begeistert. „Ich gehe gern zum Tulpenfest, weil meine Tochter Lea hier viel Gelegenheit zum Spielen und Austoben hat“, sagt die Luckauerin.

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Stimmungsvoll in Luckau