Mord auf „hoher See“

Theaterloge Luckau serviert drittes Krimi-Dinner im Gehrener Lindenkrug / Viel Abwechslung für die Gäste

 Die Zuschauer erlebten auch eine kleine Revuetheater-Einlage während des Krimi-Dinners der Luckauer Theaterloge. Foto: Birgit Keilbach/bkh1


Die Zuschauer erlebten auch eine kleine Revuetheater-Einlage während des Krimi-Dinners der Luckauer Theaterloge.
Foto: Birgit Keilbach/bkh1

Auf den Luxusliner „Atlantis“ nimmt die Crew der Theaterloge Luckau ihre Gäste bei ihrem dritten Krimi-Dinner mit. Frühsport zur Vorspeise, Maskenball nach dem Hauptgang und zum Dessert eine Leiche – an Abwechslung hat es den Passagieren auf dem Hochsee-Linienschiff im Gehrener Lindenkrug nicht gefehlt.

Obwohl in der dritten Klasse platziert, sind sie mittendrin im turbulenten Treiben der „besseren Gesellschaft“.

Die illustre Reisegruppe in der ersten Klasse bringt mit, was ein unterhaltsames Theaterstück braucht: eine reiche Millionenerbin, von der alle anderen profitieren wollen, eine gierige Bankerin, einen dilettantischen Schönheitschirurgen und eine sich selbst überschätzende Autorin. Zwischen den einzelnen Gängen des festlichen Menüs bei Kerzenschein im stimmungsvoll hergerichteten Saal servieren die Laiendarsteller der Theaterloge leicht verdauliche Bühnenkost. Mit großer Spielfreude beziehen sie ihr Publikum in die drei Akte der Kriminalkomödie ein. So dürfen sich die Passagiere nach der Suppe am Frühsport beteiligen und im Anschluss an den Hauptgang beim Maskenball im Menuett mitwirken.

Pointierte Dialoge geben Einblicke in die fein gesponnenen Ränke der feinen Gesellschaft. Hinter dem schönen Schein offenbaren sich jene Abgründe, die nahezu folgerichtig zur Entdeckung nicht nur einer Leiche führen. Bei der Suche nach dem Mörder wird klar, dass erstaunlich viele in der erstklassigen Reisegesellschaft ein handfestes Motiv haben. Auch hier dürfen die Zuschauer im Saal miträtseln. Und stehen vor dem gleichen Problem wie die ermittelnde Kapitänin des Schiffes. Bei der Premiere gab es jedenfalls nur eine einzige Dame, die auf den richtigen Täter tippte, was die Theatercrew mit einer Flasche Sekt belohnte. Damit nach der Lösung auch niemand etwas verrät, legen am Ende des Stückes alle Zuschauer einen Schwur ab, mit niemandem „über das, was ich hier heute Abend gesehen und gehört habe, zu sprechen“.

Diese Idee fand großen Anklang, auch beim Team einer Senftenberger Rechtsanwaltskanzlei, die sich das Krimi-Dinner als Firmenweihnachtsfeier ausgesucht hatte. Theaterleiterin Gabi Schönig habe mit ihrer Empfehlung nicht zuviel versprochen, sagte Andrea Weiß. „Es war ein wunderbares Erlebnis, vor allem die Einlagen zum Mitmachen haben das Ganze gut aufgelockert.“

Ein rundum gelungener Abend war es auch für Michaela Leschke, die ihre Karte für das Krimi-Dinner von Alkmene Fischer zum Geburtstag geschenkt bekam. „Die Theaterleute haben den Stoff für so eine Veranstaltung perfekt umgesetzt“, resümierte die Fürstlich Drehnaerin. Das gesamte Arrangement sei sehr stimmig gewesen, von der Klaviermusik über das Essen bis zu den fließenden Übergängen zwischen den drei Akten.

Einmal Zuschauer sein wollten auch die Akteure der Theatergruppe „Gebersdorfer Irrlichter“. „Es war ein super Abend, von der Begrüßung über die Dekoration bis zum unterhaltsamen Theaterstück“, sagte Anja Schmiedchen. Viel Arbeit und Liebe zum Detail stecke darin, sowohl seitens der der Darsteller als auch des Teams von Gastwirtin Marlies Raunigk, ergänzte sie.

 

Quelle: Lausitzer Rundschau vom 23.11.2013