Luckauer Weihnachtsexpress auf dem Weg zum Nordpol

Besinnliche Stimmung bei einem bunten Programm in der Theaterloge.
Von Benjamin Wepprich

Weihnachtsexpress sorgt in der Theaterloge für gute Stimmung und Besinnung auf das Wesentliche.


Weihnachtsexpress sorgt in der Theaterloge für gute Stimmung und Besinnung auf das Wesentliche.
FOTO: Benjamin Wepprich

Während in den heimischen Stuben und Wohnzimmern die Lichter des Adventskranzes brennen, machte sich der alljährliche Weihnachtsexpress der Theaterloge wieder auf den Weg zum Nordpol. Gemütlich zu Kaffee, Tee und selbstgebackenen Leckereien wurden besinnliche Weihnachtslieder angestimmt, und tatsächlich kam sowas wie vorweihnachtliche Stimmung im Publikum auf.

Bis auf den letzten Platz besetzt war die Vorstellung. Als es dann endlich los ging, war es doch schon ein bisschen überraschend, dass die Personen, die gerade noch den kleinen Imbiss und den Einlass betreuten, Bestellungen aufnahmen und Getränke verteilten oder für ausreichend Sitzgelegenheiten sorgten, plötzlich als Protagonisten auf der Bühne standen.

„Der Weihnachtsexpress ist Tradition – jedes Jahr zu Weihnachten. Es sind alles total engagierte Laienschauspieler, die das ganze Jahr über proben, alles selbst organisieren und die Kulissen und Requisiten herstellen“, erklärte Judith Lehmann aus Luckau, sie kam, weil ihre Tochter in dem Stück mitspielt.

Als Zuschauer war man als Passagier des Weihnachtsexpresses ein Stück weit involviert. Skurrile Situationskomik wechselte sich mit fast schon ein bisschen klischeehaften Stimmungslagen während der imaginären Zugfahrt gekonnt ab und sorgte für eine angenehme Atmosphäre. Wunschzettel durften geschrieben werden und verschwanden auf wundersame Weise wieder von den Darstellern und sorgten für neue Situationen auf der Fahrt. Kleine Geschenke wurden verteilt und unterschiedlichste Wünsche jedweder Gesellschaftsschicht spiegelten sich somit wider und zeigten letzten Endes, worauf es Weihnachten tatsächlich ankommt.

In der kleinen Pause sorgten dann wieder einige der Ensemblemitglieder für das leibliche Wohl der Gäste. „Wir sind jedes Jahr hier mit dabei, und die Geschichte ist immer eine andere, so wird es nie langweilig. Wir finden es super, was die Theaterloge hier so macht und sind auch bei vielen anderen Veranstaltungen immer wieder gerne dabei“, sagte Antje Götze aus Langengrassau.

Nach einem kurzen Abriss der Weihnachtsgeschichte und jeder Menge gesungener Weihnachtsklassiker wurde es kurzzeitig laut auf der Bühne. Das Geschehen richtete sich an diejenigen, denen es nicht so gutgeht und trotzdem unserer Aufmerksamkeit bedürfen. Eine kleine Glaubensfrage inszenierte sich daraus, dass man für das dankbar sein sollte, was man hat und die Chancen nutzen sollte, die einem das Leben bietet. Dialoge zur Nächstenliebe, Hoffnung und Familie regten zum Nachdenken untereinander an.

„Unsere Enkeltochter spielt hier mit, und es macht uns Spaß, dabei zuzuschauen.Die Amateure sind wirklich immer gut. Es ist unwahrscheinlich schön und so frei. So natürlich wie sie alle spielen“, schwärmte Familie Richter aus Golßen.

Behaglich, lustig, mal emotional – eine Geschichte, die alle Klischees wunderbar erfüllte und daran erinnerte, nicht außer Acht zu lassen, was wirklich wichtig ist: Liebe und Hoffnung weiterzugeben und Liebe zueinander und gemeinsame Zeit als größte Geschenke zu betrachten.

„Ich finde es wichtig, dass man sich auf die Weihnachtszeit einstimmt, und es war schon immer ein Wunsch von mir gewesen, selbst beim Weihnachtsexpress mitzuspielen. Es war ein sehr schönes Stück und eine gute Rolle“ erzählte Paula Bongé. Sie war mit ihren 13 Jahren die jüngste Schauspielerin im Bunde.

Inszeniert wurde das Stück in diesem Jahr von Hardy Schulze: „Man hat mich gefragt, ob ich dieses Jahr das Stück übernehmen würde, und es war eine sehr schöne Erfahrung die gesamte Verantwortung dafür zu tragen und zu sehen, dass es den Zuschauern gefällt.“


Quelle: lr-online.de vom 21. Dezember 2018