Lesebühne lässt schmunzeln, staunen, nachdenken

 Die Luckauer Theaterloge veranstaltete in ihrer Kleinkunstbühne erstmals einen Poetry Slam. Foto: B. Keilbach/bkh1


Die Luckauer Theaterloge veranstaltete in ihrer Kleinkunstbühne erstmals einen Poetry Slam.
Foto: B. Keilbach/bkh1

Poetry Slam in der Luckauer Kleinkunstbühne ist kein Wettbewerb. Hier kann jeder, der gern dichtet oder kleine Geschichten schreibt, am offenen Mikrofon das Publikum teilhaben lassen an der eigenen Freude am Fabulieren, Reimen und Erzählen.

Auch wenn die Theaterlogen-Akteure den größten Teil des Abends mit eigenen oder ihnen zugeschickten Texten bestritten, das neue Format fand Anklang.

Heinrich Kahlbaum aus Wildau-Wentdorf hatte verschiedenste Gedichte mitgebracht. Heiter erzählte eins vom Gockel, der sich als Adler dünkt. Ein anderes beschrieb den Schmerz einer verlorenen Liebe. In einer Geschichte spürte er dem Gedanken nach, wie es ist, wenn die Seele den Körper verlässt. Toni Bollack erheiterte mit blitzenden Wortspielereien bei „Mickelmatzens Pausen schmaus“ und knipste mit einer Geschichte über hungrige Katzen das Kopfkino ebenso perfekt an, wie Calvin Kuschke mit seinem Fernbus-Erlebnis. Maysam Asrari setzte mit seinem auf Persisch vorgetragenen Gedicht „Leben“ einen besonderen Akzent auf der Lesebühne. Der in der Luckauer Gemeinschaftsunterkunft lebende Iraner hatte gemeinsam mit Toni Bollack die anrührende Übersetzung erarbeitet.

Paul Wagner knüpfte gekonnt und unterhaltsam die Übergänge von einem Thema zum nächsten und fragte bei Calvin Kuschke, der sich schon länger an Poetry-Slam-Wettbewerben beteiligt, etwas ausführlicher nach. Inspiration hole er sich im Alltag, er beobachte die Leute „und manchmal gibt es da auch ganz interessante Dialoge“, verriet Calvin Kuschke.

Anregend war dieser Abend auch für Ines Bressem aus Berlin. Sie trug ein Gedicht ihrer Schwester Sylke Kamenz über den „Zauber der Natur“ vor. „Ich freue mich, dass ich dabei war und fahre beglückt nach Hause“, sagte sie. „Ein schöner inspirierender Abend“, sagte Sylke Kamenz, auch sonst oft bei der Theaterloge zu Gast. Heinrich Kahlbaum gefiel der Abend gleichfalls: „Die Texte waren sehr verschieden, aber alle ansprechend.“


Quelle: lr-online am 06.02.2017